Clara Fernau, Geschäftsführerin von Fernau Präzisionstechnik GmbH:
„Unsere Firma engagiert sich im Thema Nachhaltigkeit/Umweltmanagement, da es mir ein persönliches Anliegen ist, in der grauen Stahlbranche mehr Umweltschutz bzw. Ressourcenschonung zu etablieren. Für viele Leute ist es unvorstellbar, dass man in der Zerspanung etwas positives verändern kann. Dabei ist es gerade die Industrie, die einen mächtigen Wirkungshebel besitzt, einfachstes Beispiel: Stromanbieter wechseln und grünen Strom beziehen. Allein durch diesen kleinen bürokratischen Akt, sparen wir 26t CO² jährlich ein!
Wir wollen in Zukunft erreichen:
Am liebsten möchten wir eine neue Halle bauen, da wir in der aktuellen Halle nur begrenzten Spielraum haben, um z.B. Solaranlage zu installieren, Abwärme besser zu nutzen, eine neue Heizung einzubauen, ein Filtersystem für bessere Luft zu installieren,… Mittelfristig wollen wir so wenig CO² wie möglich verbrauchen und unsere Lieferanten ebenfalls von den Maßnahmen überzeugen, sodass unsere Lieferkette immer nachhaltiger aufgestellt ist.
Die Zusammenarbeit mit der studentischen Projektgruppe war einfach und gut organisiert. Die Studierenden waren sehr nett und engagiert. Nach zwei Begehungen hatten sie sich ein Bild von allem gemacht. Ich habe ein paar Daten bezüglich Energieverbrauch herausgesucht und die Gruppe hat anschließend ausgesprochen selbstständig gearbeitet. Bei der Begehung war interessant, dass wir Geräte angeschaut und Umstände hinterfragt haben, die ich nicht auf den ersten Blick mit Klimaschutz in Verbindung gebracht hätte. Sie sind sehr gut auf die speziellen Bedürfnisse der Firma eingegangen, was uns wirklich weiterbringt!
Der Zeitaufwand war überschaubar und hielt sich wirklich im Rahmen.
Mit den Ergebnissen der studentischen Projektarbeit waren wir zufrieden. Wir konnten aus dieser Arbeit wertvolle Anregungen mitnehmen, allerdings wenig umsetzen. Dies ist vor allem den Umstrukturierungsmaßnahmen geschuldet, da ich momentan den Betrieb meines Vaters übernehme und sich hier vieles verändert, was Kapazitäten bindet.
Mit den Empfehlungen der studentischen Arbeit werden wir in Zukunft im Bereich Umwelt-/ Nachhaltigkeitsmanagement folgendes angehen:
Wir werden den Kompressor an ein Zeitschaltgerät schließen und eine Mitarbeiterversammlung abhalten, um die Belegschaft für die SDG’s zu sensibilisieren. Mittlerweile haben wir Jobräder eingeführt und sind bei unserem Getränkeangebot auf die Fairtrade- bzw. auf die Bio-Variante umgestiegen. Was ich sehr gut finde, ist dass die Ergebnisse für kleine Firmen aus dem Produktionsbereich zugeschnitten sind. Darunter fällt auch die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Hierzu wurden uns Hilfsmittel nahegelegt, die wir aus eigener Kraft nicht gefunden hätten.
Dadurch, dass die Gruppe einen zeitlich begrenzten Rahmen hatte, nämlich ein Semester, waren auch wir als Firma dazu aufgefordert, uns jetzt damit auseinanderzusetzen. Meiner Erfahrung nach, fällt die Nachhaltigkeit oft hinten runter, da das Alltagsgeschäft immer Priorität hat. Doch durch die Arbeit der studentischen Gruppe kam mehr Schwung in die Angelegenheit. Insgesamt bin ich sehr froh, mitgemacht zu haben, da das ganze Thema endlich greifbarer und konkreter wird – und dadurch lösbarer!“
im Juli 2022